Internationale Gärten e. V. Göttingen

Gärten

Die gemeinsame Gartenarbeit bildet die Basis unserer Vereinsaktivitäten. Unsere Gärten bestehen aus Einzelparzellen für den Anbau von Gemüse und Kräutern sowie Gemeinschaftsflächen. Gartenwerkzeug wird in den Geräteschuppen zur Verfügung gestellt. Der Verein legt seinen Mitgliedern eine ökologische Bewirtschaftung ihrer Flächen nahe, auf Pflanzenschutzmittel und Kunstdünger soll daher vollständig verzichtet werden. Schauen Sie sich doch einmal in unseren Gärten um! Gäste sind bei uns gern gesehen! Alle Gärten sind geöffnet.

Friedensgarten Grone

Der Friedensgarten Grone wurde im Jahr 2004 eröffnet. Im Jahr 2003 bekamen wir das Grundstück und begannen die Infrastruktur aufzubauen. Der Name „Friedensgarten“ entstand, weil wir ein Zeichen gegen den damaligen Irakkrieg wie überhaupt für den Frieden setzen wollten. Der Garten verfügt über etwa 5.500 Quadratmeter Fläche. Er liegt am südlichen Ende des Siekwegs im Stadtteil Grone-Süd. Zurzeit sind ca. 30 Mitglieder (darunter 25 Familien) im Groner Garten aktiv. Derzeit findet man im Friedensgarten 28 bewirtschaftete Einzelparzellen und vier Gemeinschaftsflächen (Stand: Mai 2024). Die Einzelparzellen sind zwischen 20 und 150 Quadratmeter groß. Im Gartenpavillon ruhen sich die Mitglieder nach getaner Arbeit aus. Zeit für ein gemütliches Gespräch findet sich immer. Daneben steht der selbstgebaute Backofen. Außerdem gibt es die Imkerei mit vielen fleißigen Bienen, ein Insektenhotel und seit 2021 auch wieder einen Sandkasten. Der Infokasten am Siekweg informiert dabei über alles Neue. Auch eine selbstgebaute Toilette und eine Kompostanlage sind vorhanden. Seit 2022 besteht ein Anschluss an das öffentliche Wassernetz.
Die JANUN-Gruppe, ein Umweltbildungsverein für junge Erwachsene, führt jährlich Veranstaltungen zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt durch. Janun e.V. betreibt den JANUN-Garten innerhalb des Friedensgartens Grone. Der Friedensgarten kooperiert mit dem Essbaren Waldgarten (Janun e.V.) und der Göttinger Stadtsolawi, die ebenfalls am Siekweg liegen.
So ist im Laufe der Jahre ein neuer Sozialraum für die BewohnerInnen von Grone-Süd (und darüber hinaus) entstanden. Treffen der ‚Friedensgärtner:innen‘ finden an Freitagen statt.

Gemeinschaftsgarten Geismar

Unseren ältesten Garten (1998), der im Göttinger Stadtteil Geismar liegt, erreicht man über den Gehrenring (Pfad in den Garten hinter der ehemaligen Bushaltestelle Gehrenring) oder den Apoldaer Weg (Ende der Sackgasse). Der Garten ist ca. 5.000 Quadratmeter groß; er besteht aus mietbaren Parzellen und gemeinschaftlich nutzbaren Grünflächen. Der Garten liegt zwischen der Wilhelm-Busch Grundschule und dem Kindergarten der Gemeinde St. Martin. Zur Zeit sind ca. 25 Mitglieder im Geismarer Gemeinschaftsgarten aktiv. Neben unseren Mitgliedern bewirtschaften mehrere Schul- und Kindergartengruppen Parzellen. Sie kommen in der Gartensaison wöchentlich in den Garten. Zum Garten gehört eine interkulturelle Lehrimkerei. Eine Attraktion ist die sogenannte Themenparzelle, ebenfalls eine Gemeinschaftsfläche. In Geismar wurde von den Kindern der Montessori-Schule eine Kräuterspirale gebaut und bepflanzt. Außerdem gibt es eine Kompostanlage und eine moderne Komposttoilette. Seit 2018 verfügt der Garten über ein Mancala-Spiel, das in Zusammenarbeit mit dem KAZ Göttingen installiert wurde (erneuert 2024). Treffen der Gartenmitglieder finden alle zwei Wochen an Samstagen (14.30 h) statt (Stand: August 2024).

Willkommensgarten auf den Zietenterrassen

Der Willkommensgarten entstand nachdem auf den Zietenterrassen in Göttingen-Geismar eine Unterkunft für Geflüchtete errichtet worden war. Seit dem April 2016 beteiligten sich die Internationalen Gärten e.V. an Überlegungen, um die Wohnanlage herum einen Garten aufzubauen. Das Konzept wurde auf einem Plenum der WGZ-1Nachbarschaftsinitiative RunderTischZieten auch der erweiterten Nachbarschaft vorgestellt. Der Willkommensgarten liegt in der Hannah-Vogt-Straße 10. Mitglieder des Vereins begannen im Frühjahr 2016 direkt auf dem Gelände der Geflüchtetenwohnanlage Zietenterassen (Bonveno) einen etwa 300 Quadratmeter großen Garten anzulegen. Gegärtnert wird in erster Linie mit den Kindern, die im Flüchtlingswohnheim wohnen. Erwachsene dürfen gern zum Helfen dazukommen und auch Nachbarskinder sind herzlich willkommen. Der Willkommensgarten wurde anfänglich gefördert vom Deutschen Kinderhilfswerk und der anstiftung Ertomis. An der Umsetzung des Gartenkonzepts sind MitarbeiterInnen des Umweltbildungszentrums Reinhausen und Bewohner der Geflüchteten-Wohnanlage beteiligt. Auf dem Gelände wurden zunächst Obstbäume angepflanzt. An jedem Mittwoch ist Gartentag, der mit einem gemeinsamen Essen („Kartoffeln mit Quark“) und einem Lied beendet wird.
Wo 2016 nur steiniger, schlammiger Boden war, sieht es jetzt bunt und blühend aus. Zunächst wurden Obstbäume durch den Verein angepflanzt, die jetzt schon eine beträchtliche Größe erreicht haben. Das Pflanzen geschieht in einer bestimmten Abfolge: zunächst Kartoffeln, dann Salate, Kräuter, Radieschen u. a. Dann folgen Tomaten. Die mitarbeitenden Kinder (bis zu 8) sind vom Alter, ihrer Nationalität, ihrer Sprachkenntnisse und in ihrer Begeisterungsfähigkeit und Ausdauer sehr unterschiedlich.
Unser Verein konnte in den ersten Jahren mehrere Siebdruckworkshops für die Kinder der Wohnanlage durchführen. Weitere Infos zum Willkommensgarten gibt es hier: http://internationale-gaerten.de/?page_id=168530(öffnet in neuem Tab)

Lehrimkereien
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In der Lehrimkerei

In den beiden großen Gemeinschaftsgärten gibt es jeweils eine Lehrimkerei mit drei bis sieben Mitgliedern. Die Bienen finden in unseren bunten Gärten und bei den Blühpflanzen unserer Nachbarn ausreichend Nektar und Pollen und machen daraus einen sehr leckeren Honig.
Im Jahr 2018 entstand im Friedensgarten im Rahmen der interkulturellen Lehrimkerei ein Lehrpfad mit 13 Informations-Tafeln.
In der Lehrimkerei-Geismar stehen ebenfalls in Eigenarbeit hergestellte Tafeln über Bienen und Honig und weiteres Anschauungsmaterial zur Verfügung. Der Honig wird zum Verkauf in die Stadtteile abgegeben.
Zwei Lehrimkereien mit zeitweise bis zu 15 Völkern zu betreiben ist eine sehr arbeitsintensive Aufgabe. Viele, viele ehrenamtlich geleistete Arbeitsstunden sind in den letzten fünfzehn Jahren in den beiden Lehrimkereien gerade von den Migrant:innen in unserem Verein geleistet worden.

Pflanzenvielfalt
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Projekt mit Kindern aus Groner Kitas (ab August 2008)

Genauso vielfältig wie unsere Mitglieder ist die Bandbreite der Pflanzen, die in unseren Gärten wachsen. Heimische, alte Kultursorten wachsen neben neuen Züchtungen, chinesische „Kohlpalmen“ neben bunten koreanischen Kürbissen. Unsere Mitglieder probieren sich gern an neuen Sorten aus und tauschen Pflanzen untereinander. In unregelmäßigen Abständen veranstalten die Internationalen Gärten Ausstellungen zur Pflanzenvielfalt und zu „Boden“-Themen.