Im Projekt „Blumen verbinden“ wurde die Vielfalt der Blumenwelt hinsichtlich ihrer kulturellen Bedeutung und beruflichen Perspektiven für immigrierte Frauen wahrgenommen. Die Idee des Projektes war, Frauen aus unterschiedlichen Kulturkreisen im Stadtteil Grone zusammenzuführen.
Das interkulturelle Projekt startete im März 2011 im Friedensgarten des Vereins und im Nachbarschaftszentrum in Grone und ging im Dezember desselben Jahres erfolgreich zu Ende. Eine kleine Gruppe von Teilnehmerinnen hat das Projekt von Beginn an bis zur letzten Veranstaltung begleitet. Die Frauen aus Grone stammen ursprünglich aus dem Jemen, Afghanistan, Russland, Algerien, Iran und Polen. Sie haben die Gartenparzelle liebevoll bis zur Blüte gepflegt und waren interessierte Seminarteilnehmerinnen.
Durch die gemeinsame Arbeit bei der Anlage und Pflege einer Gartenparzelle mit den verschiedensten Blumen und Stauden sollte den interessierten Teilnehmerinnen die Gelegenheit geboten werden, Erfahrungen und Kenntnisse im gärtnerischen Bereich zu sammeln und auszutauschen. Eine begleitende Veranstaltungsreihe war für die Vermittlung von Inhalten zu den Themen Gartenplanung, kreative Gestaltung mit Blumen sowie spezielle Verwendung von Blüten und Kräutern in der Kosmetik, Heilkunde und Ernährung gedacht.
Als integrativer Ort der Begegnung von Menschen aus unterschiedlichen Kulturen des Stadtteils, bot das Nachbarschaftszentrum den optimalen Rahmen für die Umsetzung dieses Projektes. Hier treffen sich vor allem Frauen mit Migrationshintergrund aus den umliegenden Wohngebieten, um sich auszutauschen oder gemeinsam Ideen zu verwirklichen. In der Regel sind diese Frauen ohne eine geeignete berufliche Qualifikation und haben keine Arbeitsmöglichkeit.
„Und es ist ein Garten, der Zugänge eröffnet – zu Menschen, die über gewöhnliche Kommunikationsbrücken kaum zu erreichen sind.“ (Zitat aus GEO Special Nr. 04/05 – Pflanzen helfen heilen)
Über die „Sprache der Blumen“ können Kontakte leichter aufgebaut sowie sprachlich und sozial bedingte Barrieren schneller überwunden werden. Eine Gruppe von Frauen, Migrantinnen, Aussiedlerinnen und Deutsche aus Grone, fanden Interesse an dem Projekt und beteiligten sich an der Gestaltung und Pflege der Blumenprojektparzelle. Auf einer etwa 300 m² großen Fläche wurden im sogenannten Friedensgarten des Vereins verschiedene Arten von Stauden und Sommerblumen aus unterschiedlichen Regionen der Erde gepflanzt und ausgesät.
Bis zum Ende des Sommers nahm die Blumenparzelle mit viel Pflege Form an. Sie erblühte durch die besondere Mischung und Zusammenstellung der Pflanzen in exotischer Pracht, ganz zur Freude auch der Besucher des Gartenfestes im September. Die Veranstaltungen über Grundlagen der Gartengestaltung, Kreativ-Workshops zur Blumenbindekunst und zum Siebdruck, Seminarbeiträge zur Kräuterkunde, über Rosenanbau und -handel sowie die Verwendung von Rosen- und Kräuterblüten wurden von den Projektteilnehmerinnen und vielen anderen Interessierten gerne besucht.
von Sibylle Meineke und Malika Bouzid