Internationale Gärten e. V. Göttingen

Nachbarschaft: Kultur und Freizeit im Sozialraum Natur und Garten

135Im Spätsommer 2008 startete ein von den Mitgliedern der Internationalen Gärten betreutes Projekt mit dem Titel „Nachbarschaft: Kultur und Freizeit im Sozialraum Natur und Garten“. Im Friedensgarten Grone wurde ein interaktives Veranstaltungsangebot für Kinder und Erzieher aus Vorschul- und Grundschuleinrichtungen zusammengestellt.

Neben der Förderung der Kommunikation zwischen den Vereinsmitgliedern und der Groner Nachbarschaft war das Ziel des Projektes, den Kindern und Erwachsenen Möglichkeiten aufzuzeigen, in der Natur Kreativität auszuleben, Naturzusammenhänge zu begreifen und in diesem Rahmen Gartenkultur und gesunde Ernährung zu erfahren. Am Programm nahmen bis zu 30 Kinder von drei Kindertagesstätten aus Grone und Leineberg teil. Die vier Veranstaltungen fanden an drei Vormittagen in der Woche statt. Die Gruppen wurden von den Mitgliedern des Vereins angeleitet und betreut.

133Kinder sind unsere Zukunft! So lauten die Appelle angesichts wachsender Armut, Kriminalität, sozialer Fehlentwicklung und zunehmender Gesundheitsprobleme von Kindern. Insbesondere in sozialen Brennpunktgebieten mit beengenden Wohnverhältnissen, sozialer Isolation und belastenden Lebensumständen besteht der Bedarf nach ausgleichenden Freiräumen für Kinder. Grone Süd ist ein solches Gebiet, in dem viele MigrantInnen und ihre Kinder leben. Hier setzte das Projekt an.

Kinder wollen spielen, Spaß haben und sich weiterentwickeln. Dies gelingt am Besten, wenn sie Kontakt mit anderen Kindern haben und ihre Umwelt mit ihren Sinnen begreifen und erkunden. Im Groner Friedensgarten fanden die Kinder solch einen Freiraum. Die Gartenparzellen eigneten sich als ideale Orte für spielerisches Lernen und Gestalten.

 

Ablauf

 

5Am ersten Tag ließen sich die Kinder nach einer Begrüßungsrunde Blumen, Gemüse und Kräuter zum Anfassen und Riechen zeigen. Sie probierten Früchte aus dem Garten und entspannten sich beim Malen und Geschichten hören. Sie beobachteten das Bodenleben durch die Kinderlupe und sammelten mit Leidenschaft Regenwürmer.

Am zweiten Tag durften die Kinder ihre Kreativität und Spontaneität mit den Elementen Wasser und Boden ausleben. Sie erkundeten den Lehmboden aus dem Garten, der durch seinen hohen Wassergehalt gut formbar ist. Nach dem Verdunsten das Wassers wurden die Gebilde steinhart. Durch die Erfahrungen über naturgesetzliche Zusammenhänge wurden das Selbstbewusstsein und die Fantasie der Kinder gefördert.

Am dritten Tag wurden Kräuter für Tee und Kräuterquark sowie Kartoffeln geerntet. 132Dies bereitete den Kindern viel Freude und weckte ihr Interesse. Anschließend aßen alle zusammen am Feuer und teilten ihre Begeisterung mit den zum Essen eingeladenen Eltern. Das Projekte bereitete den Kindern und Erziehern so viel Spaß, dass sie auch in Zukunft in den Garten kommen wollen.

Nach Abschluss der Aktionstage fand das Nachbarschaftsfest im Friedensgarten statt, das von Vereinsmitgliedern und MitarbeiterInnen des Nachbarschaftszentrums organisiert wurde. Für die Kinder gab es diverse Angebote und für das leibliche Wohl war gesorgt. Die Internationalen Gärten und das Nachbarschaftszentrum informierten die BesucherInnen über ihre Projekte im Stadtteil. Auch TeilnehmerInnen des „Runden Tisches“ waren dabei.

 

von Sibylle Meineke

 

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